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Magersucht, auch Anorexia Nervosa genannt, ist eine schwere Essstörung, die größtenteils bei jungen Frauen auftritt – Männer sind eher selten davon betroffen. Typische Anzeichen dieser Essstörung sind ein meist selbst herbeigeführter, radikaler Gewichtsverlust sowie die ständige Angst vor einer Gewichtszunahme. Magersucht kann langfristige negative Folgen haben und in den schlimmsten Fällen sogar in den Tod führen.

Wie kommt es zu einer Magersucht?

Magersucht tritt häufig in der Pubertät auf, in der Mädchen anfangen, sich mehr mit den körperlichen Veränderungen ihres Körpers auseinanderzusetzen. Ein sehr häufiger Grund für Anorexia Nervosa ist das oft krankhafte Schönheitsideal junger Frauen. Viele Mädchen streben nach einem solchen Schönheitsideal. Manche davon machen daher bereits in sehr jungen Jahren eine erste Bekanntschaft mit dieser Essstörung.

Weitere Risikofaktoren sind unter anderem ein mangelndes Selbstwertgefühl sowie starke Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper. Auch angespannte Familienverhältnisse und Probleme in der Schule können zu einer Essstörung führen.

Welche Anzeichen hat Anorexia Nervosa?

Es finden sich spezielle Muster in den Verhaltensweisen, die viele Betroffene der Krankheit aufweisen.

  • Bestimmte Nahrungsmittel werden vermieden, darunter zählen größtenteils Fette , Zucker und Kohlenhydrate
  • Die Nahrungszufuhr wird drastisch reduziert
  • In manchen Fällen wird Erbrechen herbeigeführt
  • Sehr viel Sport
  • Essrituale, entweder sehr langsames Essen oder zwanghaftes Kleinschneiden
  • Verwendung von Abführmittel
  • Spezieller Speiseplan, meist nur Produkte, die kaum Kalorien beinhalten

Wie beginnt Magersucht?

Im Regelfall beginnt Magersucht mit einer harmlosen Diät. Auslöser können zum Beispiel Veränderungen im Leben des Betroffenen sein: Verlusterlebnisse, Probleme in der Schule oder Zuhause, Mobbing oder Störungen des Körpers können dazu beitragen, dass viele junge Mädchen der Magersucht zum Opfer fallen.

Sobald die Betroffenen die ersten Anerkennungen für ihren Gewichtsverlust erhalten, wird der Drang zum Abnehmen noch stärker. Viele junge Frauen fühlen sich daher in ihrer Sache bestärkt. Es verschafft ihnen eine bestimmte Art von Kontrolle, vielleicht sogar die einzige, die sie in ihrem Leben haben. Je weiter sie ihr Gewicht reduzieren, desto mehr Angst haben Betroffene vor dem Zunehmen. Aus diesem Grund wird mithilfe von Sport oder anderen körperlichen Aktivitäten einer Gewichtszunahme entgegengewirkt. Manche Frauen gehen sogar soweit und beginnen mit der Einnahme von Medikamenten – sehr beliebt sind dabei Abführmittel.

Eine sehr große Gefahr besteht auch im Internet: Mithilfe von speziellen Internetforen teilen junge Mädchen und Frauen ihre Erfolge mit und helfen sich gegenseitig, um noch weiter abzunehmen. Egal ob Diättipps oder drastische Maßnahmen gegen den Hunger, in diesen Internetforen gibt es alles, was junge Frauen dazu bewegt, noch weiter abzunehmen.

Der Verlauf der Magersucht

Die Erkrankung streckt sich meist über mehrere Jahre, wobei dies von Betroffenen zu Betroffenen unterschiedlich ist.

Wird eine solche Erkrankung frühzeitig erkannt, desto höher ist die Chance auf Heilung. So wird außerdem vermieden, dass die Krankheit chronisch wird.

In den schlimmsten Fällen kann Anorexia Nervosa bis in den Tod führen. Das Herz oder andere Organe werden durch das ständige Hungern sehr stark geschädigt – Herzversagen ist oftmals die Folge. Viele Betroffene sind außerdem suizidgefährdet.

Das Körpergewicht eines Betroffenen liegt meist mindestens 15 % unter dem normalen Gewicht. Der Body-Mass-Index liegt meist unter 17.

Wie wird Magersucht behandelt?

Eine Behandlung erstreckt sich meist über mehrere Jahre. Als Ziel wird die Normalisierung des Gewichts vorausgesetzt sowie die Bewältigung bestimmter anderer Risikofaktoren.

Es werden drei Therapieformen unterschieden:

  • In einer Tagesklinik
  • Ambulant
  • Stationär

Grundsätzlich sollte mit einer Behandlung frühzeitig begonnen werden. Es geht vor allem darum, akute Beschwerden zu lindern und einen chronischen Verlauf der Krankheit zu verhindern.

Magersüchtige werden meist stationär behandelt, bis das Gewicht ungefähr 90 Prozent des BMI erreicht. Die Erfolgschancen auf Heilung stehen danach relativ hoch, dennoch bleibt bei vielen Betroffenen ein verzerrtes Bild der Figur und des Gewichts zurück. Eine solche krankhafte Wahrnehmung kann in den schlimmsten Fällen zu erneuten Abnehmversuchen führen.

30 Prozent aller Betroffenen kämpfen immer wieder mit Rückfällen, wobei die Dunkelziffer vermutlich höher ist. Die Quote des Rückfalls ist vor allem im ersten Jahr nach einem Therapieaufenthalt sehr hoch.

Folgen des permanenten Hungerzustandes

Je nachdem, wie lange der Hungerzustand andauert, werden unterschiedliche Folgen verzeichnet:

  • Am Anfang kommt es nicht selten zu einem Gefühl der Kontrolle und Leichtigkeit. Diese Gefühle ebben jedoch nach einer gewissen Zeit ab und der Betroffene ist schnell gereizt, sieht alles gleichgültig und tendiert zu depressivem Denken.
  • Neben einer Depression machen sich bei vielen Betroffenen auch andere Begleiterkrankungen sichtbar, darunter zählen zum Beispiel Zwangserkrankungen und Angststörungen.
  • Je nach Dauer der Krankheit kommt es zu einer Störung des Hormonhaushaltes: Die Monatsblutung bleibt aus, die Pubertät verzögert sich und es kommt zu einem Stillstand der seelischen und körperlichen Entwicklung.
  • Die Blutbildung des Knochenmarks wird nachweislich gestört.
  • Verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers: Während andere Menschen als normal und realistisch gesehen werden, kommt es beim eigenen Körper zu unrealistischen Wahrnehmungen. Viele Betroffene klagen, obwohl sie bereits untergewichtig sind, über einen fetten und unförmigen Körper.
  • Verfallen Kinder der Magersucht, kommt es zu noch gravierenderen Schäden: Da die Entwicklungsphase nach wie vor ansteht, kommt es nicht selten zu negativen Auswirkungen und Veränderungen der Knochendichte oder der Reife des Gehirns.